Liebe Tiefenbacher,
wir waren sehr erstaunt, wie positiv unsere Aktion von unseren Nachbarn, von Ihnen aufgenommen wurde. Mit „Endlich macht jemand etwas“ begann meistens das Gespräch, wenn wir an der Haustür geläutet hatten. Es war zwar sehr zeitaufwendig, machte uns aber auch viel Spaß.
Deutlich wurde in den Gesprächen vor allem der Wunsch nach einer gutbürgerlichen Gaststätte mit Fremdenzimmern und einem Biergarten in unserer Ortsmitte.
Ebenso deutlich wurde uns aber auch gesagt, dass man auf keinen Fall ein neues Rathaus haben möchte. Eigentlich weiß keiner so recht, woher denn dieser Vorschlag kommt und warum Professor Brenner den Rathausbau so in den Vordergrund stellt. Wir waren überrascht, wie vehement diese Idee abgelehnt wurde.
Wir von der Bürgerinitiative waren uns einig, dass 400 Unterschriften eigentlich reichen sollten, um den Bürgerwillen im Ortsteil Tiefenbach klar zum Ausdruck zu bringen. Und wir sind uns sicher, dass wir noch viele Unterschriften gesammelt hätten, wenn wir noch mehr Zeit investiert hätten.
So haben wir unserem Bürgermeister symbolisch in einem Maßkrug 411 Unterschriften überreicht und ihm angeboten, ihn und den Gemeinderat über unsere gemachten Erfahrungen bei den Tiefenbacher Bürgern zu informieren. Wir dachten, mit unserem Wissen dem Gemeinderat bei seiner Entscheidung, was denn in unsere neue Ortsmitte kommen soll, helfen zu können.
Aber da haben wir uns sehr getäuscht. Bis heute, nach mittlerweile drei Gemeinderatssitzungen, weiß unser Bürgermeister nicht, was in die Ortsmitte gebaut werden soll. Das Neue Bürgerforum, Kapser, Haslauer und Weichselgartner sowie Martin Hobmeier von der SPD unterstützen uns voll und ganz, wo bleiben die restlichen Gemeinderäte aus Tiefenbach ? Liegt Ihnen der Wunsch der Tiefenbacher Bürger nicht am Herzen ?
Die Hilflosigkeit unserer Bürgervertreter soll nun ein Architektenwettbewerb beseitigen. Wir glauben jedoch nicht, dass dieser Wettbewerb unseren Gemeinderäten weiterhelfen kann. Sollte man denn nicht zuerst wissen, was man bauen möchte?
Auf 100 000 € werden die Kosten geschätzt. Auch so kann man Steuergeld zum Fenster rauswerfen. Unsere Befragung an der Haustür hat den gemeindlichen Haushalt dagegen mit Null € belastet.
Wir sind gespannt, wie es nun weitergeht und versprechen Ihnen, dass wir zur rechten Zeit
unsere und Ihre Interessen für ein gediegenes Wirtshaus in unserer Ortsmitte einbringen werden.
Mit nachbarschaftlichen Grüßen
Alfred Wiesner