Samstag, 20. Juni 2020

Coronazeit

Meine Leserbriefbeitrage in der Coronazeit:


Betr: zur Coronakrise

 

Bescheiden sind wir geworden. Nichts geht mehr in Deutschland, keine Kreuzfahrten mehr, kein Strandurlaub, die Tennisplätze sind so leer wie die Wirtshäuser, eng wird die Umgebung. Der Abstand muss gewahrt werden. Zeit zum Nachdenken hat man genug. Was brauchen wir wirklich und auf was kann man verzichten. Was wirklich wertvoll ist, wird vielen jetzt klar. Braucht man den Türkeiurlaub oder die Karibikkreuzfahrt, das Fitnesscenter oder die Bundesliga? Die letzten Wochen haben gezeigt, dass unsere Welt immer verrückter wird. Vieles steht still oder ist verboten. Die Theaterleute oder die Schausteller beispielsweise haben seit zwei Monaten keine Einnahmen mehr und dies voraussichtlich bis mindestens zum Jahresende. Gleichzeitig fordert  in München ein überalterter Fußballtorwart von seinem Verein ein Jahreseinkommen von mehr als 10 Mio € und die BMW Familien Klatten und Quandt bekommen noch schnell mehr als 500 Mio € Dividende vom Vorstand auf ihre Konten überwiesen, bevor derselbe Vorstand dann wegen der schlechten Lage massive Unterstützung vom Staat fordert, die er auch bekommen wird, da bin ich mir sicher. Den Theaterleuten hat unser Söder auch 1000 € versprochen, schon vor Wochen, aber hier gibt es bis heute noch nicht mal ein Antragsformular. Was sind 1000 € im Vergleich zu 100 Millionen. Stellen wir uns mal vor wir bekämen jedes Jahr einfach so 100 Millionen. Eine verrückte Vorstellung, aber einigen von uns passiert das jedes Jahr. Ich bin gespannt, wann unser Ministerpräsident 1000 € für unsere Theaterleute endlich locker macht. Milliarden Steuergeld stehen für unsere Unternehmen von Adidas bis zur Lufthansa dagegen schon bereit. Soviel zur Bescheidenheit in unser heutigen Zeit.



Betr: zum Kommentar: Freiheit und Gesundheit vereinbar in der LZ vom 24.04.

 

Herr Söder lobt seine Politik über alles. Wie es weitergeht, was das Ziel ist, sagt er uns aber nicht. Die Angst vor einer zweiten Welle wird in seinen Reden massiv geschürt und ich habe anscheinend die erste übersehen. Wann war die, mit welcher Auslastung unserer Intensivbetten, waren wir an unseren Belastungsgrenzen? Ist an mir anscheinend  vorbeigegangen. Erstaunlich ist ja,  dass die Zustimmung zu diesen massiven Einschränkungen in der Bevölkerung noch immer so groß ist, bei einigen ist die Angst vor diesem Virus in blanke Panik umgeschlagen. Die tragen ihre Masken sogar in den leeren Isarauen. Söder schwimmt auf einer Welle höchster Sympathie. Ich kenne dagegen viele andere, die pure Angst um ihre berufliche Zukunft haben oder wegen ihren Kindern zuhause und dem Beruf vor dem nervlichen Zusammenbruch sind. Ein Ausstiegsszenario gibt es weder von Frau Merkel noch von Herrn Söder. Sehr schwach finde ich das. Den Menschen etwas Hoffnung machen und eine Perspektive geben könnte die folgende Idee sein: Ich glaube, dass der Coronavirus wie alle Grippeviren mit Beginn der Hitze in den Sommermonaten von selbst verschwindet und wir keine Neuinfizierten mehr bekommen. Das Problem würde sich selbst lösen. Diese Variante macht viel Hoffnung und würde uns am schnellsten wieder in den Biergarten bringen und die Kinder in die Schule. Schaun wir mal.

 

 

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